In den knapp 600 Jahren als Prämonstratenserinnen-Kloster waren etwa 500 adelige Chordamen in Maria Engelport zuhause. In den letzten 100 Jahren war es Hunderten von Oblaten mehr oder weniger kurze Station auf dem Weg in die weite Welt. Aber auch vielen von ihnen war und ist der Ort im stillen Flaumbachtal ein Zuhause.

In der Festschrift zum hundertjährigen Bestehen des Oblatenklosters wird auch die Geschichte »Alt-Engelports« skizziert, da sie oft in die »Neuzeit« hineinreicht. Dabei findet auch die Zeit als profanes Hofgut im 19. Jh. Berücksichtigung. Das zweite und zugleich umfangreichste Kapitel befasst sich mit den Pioniertagen der Oblaten vom 4. April 1903 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Anfangs diente Engelport als Kolonial-Missions- schule der Ausbildung von Missionaren für das damalige Deutsch-Südwestafrika (Namibia) und schrieb somit Kolonialgeschichte. Es sind die vielen Einzelfacetten, wie die primitiven Wohnverhältnisse, die Ausgrabungsfunde, die schwierigen Verkehrsverhältnisse, die Überführung des Gnadenbildes, die Erlebnisse als Volksmissionare und viele andere, die zusammen ein historisch interessantes Bild dieser Aufbaujahre ergeben. Das nächste Kapitel befasst sich mit der Rolle Engelports und seiner Bewohner während der beiden Weltkriege. Im 2. Weltkrieg diente das Kloster einige Jahre lang etwa hundert Heimkindern als Zufluchtsort und in den letzten Kriegstagen fanden hier außerdem mehrere hundert Menschen aus der Umgebung Schutz. Auch der Bau der Lourdesgrotte und der Erwerb des Schunkschen Hauses in Bruttig fallen in diese Epoche. In einem abschließenden Kapitel runden verschiedene Co-Autoren das Buch mit Aspekten aus der Zeit nach 1945 ab.

Die Geschichte Engelports ist auch Teil der Regionalgeschichte. Deshalb birgt die reich bebilderte Festschrift für alle Freunde, Nachbarn, Besucher und Oblaten, Interessantes und Wissenswertes.



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Inhalt

Einführung
Grußwort des Bischofs 8
Grußwort des Generaloberen 9
Grußwort des Provinzials 10
Grußwort des Superiors 11
Grußwort des Landrates 12
Grußwort des Verbandsbürgermeisters 13
Vorwort 14
Danksagung 16
Vorgeschichte (ca. 1220 – 1903)
Fast 600 Jahre adeliges Frauenkloster 18
Vier herausragende Meisterinnen 21
Serie der Engelporter Meisterinnen 24
Zufluchtsort für Chorfrauen 25
Drangsal und Plünderung 28
Aufhebung und Zerstörung 30
Das Inventar der alten Kirche 33
Ein Jahrhundert lang Hofgut 34
Die Engelporter Mühlen 41
Pioniertage (ca. 1903 – 1914)
Bürokratische Hürden 46
Förderung durch Pastor Haubrich 55
Engelporter Anna-Verehrung 58
Unterstützung durch Bürgermeister Ritzler 61
Die Engelporter Pioniere 63
Die alten Konventsgebäude 71
Die Zeit im alten Wohnhaus 77
Die erste Kapelle 81
Brandhaus/ Küferei 82
Die alte Kirche 84
Ausgrabungsfunde 90
Neue Kirche und Klostergebäude 97
Die Kolonial-Missionsschule 105
Die Oblaten in Namibia – Hilfe zur Selbsthilfe 113
Weinbau in Engelport 121
Elektrizität und technischer Fortschritt 123
Anfänge der Landwirtschaft 124
Jagd und Fischerei 129
Poststelle Engelport 133
Mobilität - Automobile 134
Bahnprojekt Flaumbachtal 139
Hoher Besuch – Das Gästebuch erzählt 140
Auf gute Nachbarschaft 146
Aushilfen und Vertretungen 150
Volksmissionen 155
Exerzitien 158
Das Engelporter Gnadenbild 161
Engelporter Autoren 169
Die Zeit der Weltkriege (ca. 1914 – 1945)
Gefallen für Gott und Kaiser 174
Die »Lourdesgrotte« 179
Das Schunksche Haus 181
Missionare zum Pilkomayo 189
Brüderaspirat 191
Umgemeindung und Umpfarrung 194
Heiliges Jahr und Heilig-Rock-Ausstellung
Engelport als Jubiläumskirche 196
Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges 199
Einquartierung in Engelport 209
Kriegsgefangene in Engelport 211
Luftkampf über Engelport 213
Engelport als Waisenhaus 219
»Schrecklich-schöne« Erinnerungen (Horsthemke) 222
Schikanen durch die Gestapo 224
Wert-Depots in Engelport 226
Die letzten Kriegstage 227
Betrachtungen aus heutiger Sicht (ca. 1945 – 2003)
Engelport – ein Kind der »Mutter Afrika« oder Klostergründung durch die Hintertür (Nordkamp)  236
Das Noviziat in Maria Engelport (Porten) 238
Zum Abschied von Novizenmeister P. Theodor Schäfer (Frank) 240
Aller Anfang ist schwer! Ein Blick auf das Noviziat der Oblaten M.I. (Klosterkamp) 243
Votivtafeln erzählen Geschichte(n) (Porten) 251
Die Toten auf dem Engelporter Friedhof (Porten) 254
Engelporter Kunstwerke (Porten) 257
Der »altfränkische Steinsarg« im Klosterhof – ein römischer? (Porten) 264
Bau- und Renovierungsphasen (Porten) 265
Maria Engelport – ein »Geistliches Zentrum«? (Porten) 267
Außerordentliche Seelsorge 270
Engelporter Kirmes/ Missionsfest (Porten) 273
Was uns die Erde Gutes spendet, was unsrer Hände Fleiß vollbracht - Landwirtschaft in Engelport  (Bernard) 274
Die heutige Engelporter Kommunität 279
Ein Ehrenoblate in Engelport (Porten) 282
Anhang
Die Engelporter Chronisten 284
Die Superioren und die Ökonomen Engelports 285
Die Quellen 286
Abkürzungen 286
Literatur 287
Abbildungsnachweise 291



Vom Flaumbach in die weite Welt
100 Jahre Oblatenkloster Maria Engelport und seine Vorgeschichte

Erftstadt-Lechenich 2003, ISBN 3-927049-34-4; 312 S.; 9,80 €



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