Inhalt
Einleitung
Wissenschaftliche Grundlagen
Der kleine Unterschied: Zucker ist nicht gleich Zucker
Die acht „essenziellen“ Zucker
Glykoproteine übernehmen viele lebenswichtige Aufgaben
Verzuckerung – was ist das?
Bedeutung von „essenziellen“ Zuckern und Glykoproteinen
Mit einem Zucker beginnt unser Leben
Ein Zuckermolekül entscheidet über Leben und Tod
Schleim hat vielfältige Aufgaben
Zucker – die Sprache unserer Zellen
Zell-Zell-Kontakte (Anheftung und Kommunikation)
Die extrazelluläre Matrix
Zucker und Immunsystem
Zucker locken Leukozyten in entzündetes Gewebe
Glykonährstoffe zur Vorbeugung und Therapie
Immunstärkung mit Glykonährstoffen
Glykonährstoffe bei degenerativen Gelenkerkrankungen
Glykonährstoffe und Allergien
Zucker und Bakterieninfektionen
Zucker und Virusinfektionen
Zucker und Pilzinfektionen
Zucker und Parasiteninfektionen
Zucker gegen Zucker
Glykonährstoffe bei Krebs
Glykonährstoffe bei Hyperaktivität
Glykonährstoffe und Herzinfarkt
Glykonährstoffe bei Hauterkrankungen
Glykonährstoffe und Altern
Glykonährstoffe gegen Stress
Seltene Zuckerdefekte
Glykonährstoffe als Nahrungsergänzung
„Essenzielle“ Zucker sind Mangelware
Muttermilch und Glykonährstoffe
Heilende Pilze
Andere Glykonährstoffe
Nebenwirkungen von Glykonährstoffen
Dosierung von Glykonährstoffen
Anhang
Glossar
Literatur und Danksagung
Über den Autor
Einleitung
Bei gesundheitsrelevanten Nähr- und Vitalstoffen denkt man normalerweise an Vitamine,
Mineralstoffe, Spurenelemente und eventuell an essenzielle Aminosäuren sowie mehrfach
ungesättigte Fettsäuren. Dass Zucker für die Energieversorgung wichtig ist, ist uns
auch noch bewusst, nicht aber, dass sich hinter diesem Begriff eine ganze Stoffklasse
verbirgt, deren zahlreiche Vertreter viele lebenswichtige und heilende Aufgaben übernehmen.
Im Allgemeinen denkt man bei Zucker nämlich eher an ein Zuviel von raffiniertem Haushaltszucker.
Bis vor etwa 150 Jahren noch Mangelware, isst heute jeder Deutsche fast 45 Kilogramm
Tafelzucker jährlich, eine Lebensweise, die viele Zivilisationskrankheiten zur Folge
hat. Aber Zucker ist nicht gleich Zucker. Es gibt einige, die gesundheitsfördernd sind,
etliche sind Nahrungsmittel, andere Genussmittel und manche sogar Heilmittel, wobei
es durchaus Überschneidungen gibt.
Erfahren Sie in diesem Buch, welche Zucker – es sind vor allem acht – gesundheitsrelevant
sind und warum sie das sind. Erfahren Sie auch, wie Sie Ihrem Körper diese „essenziellen“
Zucker in Form von Glykonährstoffen zuführen können, denn unser Organismus ist zwar
in der Lage, diese Zucker ineinander umzuwandeln, selbst produzieren kann er sie aber
nicht. Dazu ist er auf Pflanzen angewiesen, die mithilfe von Sonnenenergie aus
Kohlendioxid und Wasser unter Sauerstoffbildung Glukose herstellen können. Dieser
Einfachzucker kann dann in Mehrfachzucker umgewandelt werden und der Energiespeicherung,
dem Zellbau oder als Ausgangssubstanz für andere Zucker dienen. Der tierische Organismus,
also auch der Mensch, nutzt die Glukose unter Sauerstoffverbrauch und Kohlendioxidfreisetzung
zum großen Teil zur Energiegewinnung. Glukose ist aber auch Ausgangsstoff für andere
Zucker: Solche „essenziellen“ Zucker befinden sich auf der Oberfläche unserer Zellen
und spielen eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem, bei der Krebsbekämpfung, der
Infektabwehr, der Kommunikation zwischen den Zellen und bei unzähligen anderen
Stoffwechselvorgängen. Wussten Sie beispielsweise, dass sich unsere Blutgruppen
nur durch ein einziges Zuckermolekül unterscheiden oder dass viele Krankheitserreger
anhand bestimmter Zucker auf ihrer Oberfläche von unserem Immnsystem erkannt und
bekämpft werden?
Als ich vor zwei Jahrzehnten Zellbiologie studierte, wurden die Oberflächenzucker
häufig noch als störende Anhängsel von Zellen im elektronenmikroskopischen Bild
betrachtet. Heute erscheinen jährlich mehrere tausend wissenschaftliche Arbeiten
über Zucker und ihre Bedeutung. Daran lässt sich das große Interesse ermessen, das
dem Thema entgegengebracht wird, aber auch die Tatsache, dass wir noch immer ziemlich
weit am Anfang der Forschung stehen. Viele Forschungsergebnisse sind nur erste Hinweise
auf mögliche Therapieansätze, aber einige zeigen schon sehr konkret auf, in welchen
Fällen Glykonährstoffe tatsächlich helfen können. Schon heute ist klar, dass die
„essenziellen“ Zucker eine wichtige Rolle im gesunden und im kranken Stoffwechsel
spielen, dass sie direkt aus der Nahrung verwertet werden können, darin aber nicht
immer ausreichend vorhanden sind und dass sie ungefährlich, aber nützlich sind und
sogar Krankheiten heilen können.
Das vorliegende Buch gibt einen aktuellen Überblick über die Bedeutung dieser „essenziellen“
Zucker für unsere Gesundheit. Nach einer wissenschaftlichen Einführung erfahren Sie
Allgemeines über die Rolle der „essenziellen“ Zucker in unserem Organismus und konkrete
Hinweise zur Bedeutung von Glykonährstoffen für unsere Gesundheit und in welchen
Nahrungsmitteln sie vorkommen. Es wurde zwar darauf geachtet, Fachausdrücke möglichst
einzudeutschen, sollten sich trotzdem Fremdwörter eingeschmuggelt haben, finden Sie
viele davon im Glossar erläutert. Zwei Schlüsselbegriffe sind besonders wichtig.
Mit „essenziellen“ Zuckern sind die biologisch besonders bedeutsamen Einfachzucker
(siehe Unterkapitel Die acht „essenziellen“ Zucker) und die aus ihnen zusammengesetzten
Mehr- und Vielfachzucker gemeint. Als Glykonährstoffe werden hingegen die „essenziellen“
Zucker und ihre Verbindungen mit Eiweißen (Glykoproteine) und Fetten (Glykolipide)
bezeichnet, wenn ihr Vorkommen in Lebens- oder Nahrungsergänzungsmitteln gemeint ist.
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