Inhalt

Einleitung
Sacha Inchi – etwas Botanik
Die peruanischen Anden – Heimat von Sacha Inchi
Die traditionelle Verwendung von Sacha Inchi
Moderner Anbau – nachhaltig und sozioökonomisch
Fettsäuren – lebenswichtig und gesund
Ungesättigte Fettsäuren bevorzugen!
Wettstreit zwischen Linol- und Alpha-Linolensäure
Sacha Inchi hat ein einzigartiges Fettsäurenprofil
Gesund für Herz, Haut, Hirn und Gemüt
Mangelerscheinungen
Wenn die Botenstoffe aus dem Gleichgewicht geraten
Der Omega-3-Index – Risikofaktor für plötzlichen Herztod
Omega-Fettsäuren in der täglichen Ernährung
Sacha-Inchi-Öl in der Küche
Pflanzenöl contra Fischöl?
Kosmetische Aspekte
Rezepte mit Sacha Inchi für den Cremetiegel
Was macht Sacha Inchi noch so interessant?
Literatur
Glossar
Zum Schluss
Über den Autor

Einleitung
„Schon wieder eine neue Wunderflanze? Ist das nicht langweilig?“ Diese Frage stellte mir ein guter Freund, als ich ihm erzählte, dass ich mich mit Sacha Inchi, der Inkanuss oder Bergerdnuss beschäftige und darüber schreibe. Ich habe geantwortet, dass es keineswegs langweilig ist, sich mit dieser erst kürzlich wiederentdeckten Pflanze zu befassen. Im Gegenteil, es ist unbeschreiblich spannend, ihre Einzigartigkeit zu entdecken und zu beschreiben, zumal es bisher kaum Informationen darüber gibt. Dem steht gegenüber, dass die Bergerdnuss schon von den Inkas und deren Vorfahren kultiviert wurde, ihr gezielter Anbau, Verzehr und andere Nutzung also auf eine viele Jahrhunderte alte Tradition zurückblicken kann. Aber erst Anfang dieses Jahrhunderts wurde die Inkanuss ins Licht der Weltöffentlichkeit gerückt. Die peruanische Regierung hat sie zur bedrohten Art erklärt und unterstützt Agrarprogramme, die ihren nachhaltigen Anbau zum Ziel haben, der zugleich den Kleinbauern finanziell zugute kommt. Für uns steht die Nutzung von Sacha-Inchi-Öl in der Küche und für Kosmetika im Vordergrund.

Der wichtigste Aspekt an Sacha Inchi, bzw. seinem Öl, ist zweifelsohne der ungewöhnlich hohe Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, besonders der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA oder ALS). Das macht die Inkanuss zu einer schmackhaften pflanzlichen Alternativen zu Fischöl und weniger lange haltbaren pflanzlichen Omega-3-Quellen wie Leinöl. Immerhin enthält ihr Öl bis zu über 50% Alpha-Linolensäre, also der Ausgangssubstanz der beiden lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA oder EPS) und Docosahexaensäure (DHA oder DHS), die herkömmlich als Fischöle bekannt sind. Für diese sind wiederum zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgewiesen worden, seien es positive Einflüsse auf das Herz-Kreislaufsystem, das Entzündungsgeschehen (z. B. bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen), Nervenerkrankungen oder sogar Krebs.

Es gibt sogar ernstzunehmende Thesen, die besagen, dass sich die menschliche Intelligenz nur aufgrund des früher reichhaltigen Verzehrs von Omega-3-Fettsäuren (ALS aus Leinöl, EPS und DHS aus Fischöl) so rasant entwickeln konnte.

In den folgenden Kapiteln wird das Besondere von Sacha Inchi unter gesundheitsfördernden, ernährungsphysiologischen und kosmetischen Aspekten betrachtet. Dabei geht es nicht darum, Ihnen mit aller Gewalt Leinöl oder Fischöl auszureden, sondern darum, Ihnen eine interessante alternative Quelle für gesunde Omega-3-Fettsäuren vorzustellen, denn eines ist sicher: In den kommenden Jahren wird Sacha-Inchi-Öl zunehmend an Bedeutung für die Kosmetik-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie gewinnen (vgl. aber die Ausführungen zur Novel Food Verordnung im Kapitel Zum Schluss).



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