Inhalt
Einleitung
Eine traurige Geschichte
Die Açaí-Palme - ein wenig Botanik
Die Heimat der Açaí-Palme – das Amazonasbecken
Die traditionelle Verwendung der Açaí-Frucht
Die aktuelle Entwicklung
Medizinische Aspekte
Klein, aber oho!
Mit Antioxidantien den Teufelskreis durchbrechen
Der Farbstoff macht’s – Anthocyane als Radikalenfänger
Studien zur antioxidativen Wirkung von Açaí
Ernährungsphysiologische Aspekte
Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Açaí
Köstliche und schmackhafte Açaí-Rezepte
Wo bekommt man in Deutschland Açaí?
Glossar
Zum Schluss
Literatur
Über den Autor
Einleitung
Lange musste ich nicht überlegen, ob ich über Açaí – sprich Assa-ï – schreiben sollte,
denn zwei Aspekte haben mir die Entscheidung sehr leicht gemacht. Einerseits ist Açaí
bei uns noch fast völlig unbekannt und da reizt es natürlich ganz besonders, sich mit
dieser brasilianischen Powerfrucht zu beschäftigen. Andererseits hat sich schon der
Bruder des Stammvaters aller heutigen Piese vor fast 400 Jahren sehr intensiv mit der
Tier- und Pflanzenwelt Brasiliens beschäftigt. Der Arzt Dr. Willem Piso (1611–1678)
war von 1638 bis 1644 im Auftrag der Westindischen Compagnie als Leibarzt des Grafen
(später Fürst) Johann Moritz von Nassau-Siegen mit diesem in Brasilien. Er beschrieb
unter anderem die einheimischen Heilpflanzen (Piso und Marggraf 1648 sowie Piso 1658)
und gilt daher als Begründer der Tropenmedizin (Eike Pies 2004).
Dass er die Açaí-Palme nicht ausdrücklich erwähnt, hängt sicher damit zusammen,
dass ihre gesundheitlichen Aspekte erst viel später in das Blickfeld von Verbrauchern
und Wissenschaftlern rückten. Jahrhundertelang war Açaí nämlich den Südamerikanern als
Lebensmittel vorbehalten. Nachdem brasilianische Fitnessjünger und Sportler in den
1990er Jahren die Energie und Ausdauer spendende Kraft von Açaí entdeckten, entwickelte
sich diese Powerfrucht vom einstigen Grundnahrungsmittel der Indigenas zum Lifestyle-Produkt.
In jüngerer Zeit erobert Açaí nun ein Land nach dem anderen und ist inzwischen auch
in Europa angekommen.
Der enorm hohe Gehalt an antioxidativen Pflanzenfarbstoffen (Anthocyane) und
Ballaststoffen sowie die ungesättigten Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe machen
Açaí zu einer äußerst gesunden Energiequelle, ja zu einem nahezu perfekten Lebensmittel.
Das extrem große antioxidative Potenzial, also das Vermögen, freie Radikale abzufangen,
macht die Frucht besonders unter dem Aspekt interessant, dass viele Krankheiten von
freien Radikalen verursacht oder verschlimmert werden.
In den folgenden Kapiteln werden zunächst Açaí und seine traditionellen
Verwendungsmöglichkeiten näher vorgestellt. Dann folgen Erläuterungen zum antioxidativen
Potenzial und zur ernährungsphysiologischen Bedeutung der Frucht. Schließlich gibt
Ihnen ein umfangreicher Rezeptteil viele Anregungen, wie Sie Açaí bei Ihrer Ernährung
berücksichtigen und dieses hochinteressante, schmackhafte Vitalstoffpaket genießen können.
SAM
-
Sacha Inchi