Inhalt

Vorwort
Vitamin K2 - früh entdeckt und Jahrzehnte
   - Vitamin K1 - Wissenschaftlicher Wettlauf im Labor
   - Vitamin K2 - Empirische Grundlagenforschung eines Zahnarztes
   - Ironie der Geschichte: Aktivator X ist Vitamin K2
Begriffsklärung
Woher kommt Vitamin K?
Ein Wirkprinzip mit unterschiedlichen Folgen
   - Das Aktivierungsprinzip: Gamma-Carboxylierung
   - Die Vitamin-K-abhängigen Proteine
   - Osteocalcin für gesunde Knochen
   - MGP für glatte Blutgefäße
   - Noch wenig erforschte Vitamin-K-abhängige Proteine
Rückgewinnung von Vitamin K1 (der Vitamin-K-Epoxid-Zyklus)
Die Rolle von Vitamin K1 bei der Blutgerinnung
Gerinnungshemmer und Vitamin K
   - Quick oder INR?
   - Ernährungsempfehlungen lassen zu wünschen übrig
Osteoporose, Arteriosklerose und das Kalzium-Paradoxon
Die Bedeutung von Vitamin K2 für gesunde Knochen
   - Ein ausgewogenes Gleichgewicht von Auf- und Abbau ist wichtig
   - Osteoporose - jede(r) Dritte kann betroffen sein
   - Bevölkerungsstudien (epidemiologische Studien)
   - Vorher-Nachher-Studien (Interverntionsstudien)
   - Japanerinnen sind im Vorteil
   - Vitamin K2 fehlt bisher im Behandlungsregime
Die Bedeutung von Vitamin K2 für die Zahngesundheit
   - Auch Zähne sind quicklebendig
   - Er hat überhaupt nicht gebohrt
Vitamin K2 und Herzgesundheit
   - Arteriosklerose - Atherosklerose - Arterienverkalkung
   - Studienergebnisse
   - Bevölkerungsstudien (epidemiologische Studien)
Vitamin K2 und Krebserkrankungen
Vitamin K2 und Nierenerkrankungen
Mukoviszidose
Vitamin K2 und Alter
   - Verteilung nach Dringlichkeit - die Triage-Theorie
   - Einfluss von Vitamin K2 auf Alterskrankheiten
Lebensmittel als Quelle von Vitamin K2
   - Der Bedarf lässt sich leicht decken
   - Vitamin-K2-reiche Kost = ungesunde Kost?
   - Zurück zur Natur?
   - Auch für Veganer gibt es Lösungen
   - Natto - Spezialität mit legendärem Hintergrund
   - Natto, gesund mit viel Vitamin K2 und anderen Vitalstoffen
   - Dihydrophyllochinon, die böse Schwester von Vitamin K1
Aufnahme und Verteilung von Vitamin K
Vitamin-K-Mangel
Die Bestimmung des Vitamin-K2-Gehalts ist problematisch
Bin ich Vitamin K2 unterversorgt? Ein Selbsttest
Literatur
Zum Schluss
Über den Autor

Vorwort

Wenn überhaupt, dann verbindet man mit Vitamin K normalerweise den Begriff Blutgerinnung. So erging es auch mir lange Zeit, bis ich mich intensiver mit dem Thema befasste. Schnell wurde mir klar, dass Vitamin K1 und Vitamin K2 zwar eng miteinander verwandt sind, aber völlig unterschiedliche Hauptaufgaben in unserem Körper übernehmen. Ich vertiefte mich mit gesteigertem Interesse in die aktuelle Literatur und ließ mich tragen von der Faszination neuer Erkenntnisse insbesondere zur Bedeutung von Vitamin K2. Dabei muss man wissen, dass bis vor Kurzem nur selten zwischen den beiden Varianten unterschieden wurde, und häufig geschieht das auch heute noch nicht. Auch Wissenschaftler beginnen gerade erst damit, in Studien genauer zwischen den ungleichen Zwillingen zu unterscheiden. Das ist ein Grund dafür, dass frühere Studienergebnisse manchmal unverständlich und schwer interpretierbar sind.

Während Vitamin K1 in der Tat vornehmlich eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielt, liegt die Hauptaufgabe von Vitamin K2 in der Regulierung des Kalziumhaushalts. Damit fällt ihm eine bedeutende Rolle für gesunde Knochen und gesunde Zähne zu. Andererseits verhindert es aber auch Kalziumablagerungen in Blutgefäßen und anderen Weichteilen (Weichgewebe). Ein Vitamin-K2-Mangel trägt daher unter anderem zu Osteoporose und Arterienverkalkung (Atherosklerose / Arteriosklerose) bei. Die ausreichende Zufuhr dieses Vitamins kann hingegen vor diesen Krankheiten und ihren Folgen schützen, wie Knochenbrüchen und Herzinfarkt. Es ist sogar möglich, die Kalkeinlagerungen in den Blutgefäßen in gewissem Umfang mithilfe von Vitamin K2 wieder rückgängig zu machen und die Mineralisierung der Knochen bei Osteoporose zu verbessern.

Das sind aber nur zwei Aspekte dieses lebensnotwendigen Stoffes. Vitamin K2 hat auch eine noch wenig erforschte Bedeutung bei vielen Alterskrankheiten und Krebs. Außerdem ist es wichtig für die Fruchtbarkeit von Mann und Frau.

Zwar überschneiden sich die Aufgaben von Vitamin K1 und Vitamin K2 leicht, ihre Unterschiede sind aber bedeutend. Ein Mangel an Vitamin K1 ist eher selten, hat aber unmittelbare Folgen, nämlich eine erhöhte Blutungsneigung. Ein Vitamin-K2-Mangel ist hingegen weit verbreitet, macht sich aber erst langfristig bemerkbar, beispielsweise durch Knochenbrüche infolge eines zunehmenden Knochenabbaus oder durch einen Herzinfarkt infolge schleichender Arterienverkalkung.

Warum das so ist und was es mit dem sogenannten "Kalzium-Paradoxon" (Kalziumverlust in den Knochen und Kalziumeinlagerung in die Blutgefäße) auf sich hat, das wird in den folgenden Kapiteln erläutert. Aber auch die vielen anderen Aspekte rund um das ungleiche Vitaminpaar K1 und K2 werden erläutert.

Wie erwähnt, sind viele Erkenntnisse brandneu und das Wissen insbesondere um die Bedeutung von Vitamin K2 , ist aktuell sehr stark im Fluss. Deshalb kann ein Buch zu diesem Thema in einigen Teilen unter Umständen schon überholt sein, wenn es erscheint. Das gilt auch für den vorliegenden Titel. Trotzdem sind Autor und Verlag sehr zuversichtlich, Ihnen ein gutes Verständnis für das altbekannte Vitamin K1 und seinen Zwilling, das faszinierende Vitamin K2, vermitteln zu können. Auch sind wir sicher, dass nach Lektüre des Buches Ihr Blick für solche Lebensmittel geschärft sein wird, die den Bedarf an Vitamin K2 decken helfen. Ganz sicher wird das Thema in den nächsten Jahren noch stärker an Bedeutung gewinnen und Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen sein. Zugleich wird es immer stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie hierauf vorbereitet sein und das notwendige Verständnis mitbringen, neue Erkenntnisse bewerten und einordnen zu können.

Ich danke dem VAK-Verlag sehr herzlich für die Idee zu diesem Buch. Frau Nadine Britsch hat die Realisierung wieder einmal sehr professionell und engagiert als Lektorin begleitet. Ihr danke ich für die sehr konstruktive und angenehme Zusammenarbeit.

Dr. Josef Pies




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