Gut ein halbes Jahrtausend lang, nämlich von seiner Zweitgründung 1262 an bis zur
Französischen Revolution, bot Maria Engelport insgesamt maximal 500 adeligen Chorfrauen
und ihren Angestellten ein klösterliches Zuhause. Diese Zahl errechnet sich aus dem
Limit von 25 Konventualinnen und einer mittleren Verweildauer – vom Eintritt bis zum
Tod – von 30 Jahren. Dabei ist zu beachten, daß das Mindesteintrittsalter einer
Novizin zwölf Jahre betrug, die Lebenserwartung in den vergangenen Jahrhunderten
jedoch weit unter der heutigen lag, sieht man von wenigen Ausnahmen wie beispiels- weise
der über hundert Jahre alt gewordenen Meisterin Margaretha Cratz v. Scharffenstein ab.
Zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes waren die Konventualinnen auf die Einkünfte aus
ihrem Besitz sowie den auf diversen Gütern ruhenden Renten und Zinsen angewiesen.
Der Engelporter Besitz erstreckte sich vorwiegend im Umkreis von 20 km Luftlinie
auf den
Hunsrück, das
Maifeld und entlang der Mosel.
Vereinzelt besaß der Konvent auch weiter entfernt liegende Güter, die jedoch wie
z. B. in Koblenz und Bacharach gegen näher gelegene eingetauscht wurden. Insgesamt
lassen sich 17 Höfe nachweisen, einige davon jedoch nur vorübergehend. Eine Übersicht
des Klosterbesitzes ergibt sich aus diversen historischen Quellen, die im Landeshauptarchiv
Koblenz und dem Bistumsarchiv Trier aufbewahrt werden.
Eine solche, besonders wertvolle Quelle stellt ein im Bistumsarchiv Trier aufbewahrtes
Kopiar dar, das nach mehrjähriger Transkription und Auswertung als weiterer kommentierter
Quellenband (Engelporter Moselgüter) vorgelegt werden kann. Ein Teil der Inhalte wurde
bereits in frühere Teilbände zur Klostergeschichte eingearbeitet. Mit mehreren hundert
Namen bildet das Kopiar sowohl eine interessante heimatkundliche als auch
personengeschichtliche Quelle. Etliche Stammbäume des regionalen Adels und bürgerlicher
Familien lassen sich damit vervollständigen. Im ersten Teil des Quellenbandes werden
die Moselgüter von Senheim bis Koblenz erläutert und danach die 130 Urkunden aus fünf
Jahrhunderten im Originaltext abgedruckt. Ergänzt werden die Ausführungen durch mehrere
Stammtafeln und die Urkunden zum Braunsberger Erbe (v. Winneburg-Beilstein und
v. Braunsberg) und zum Ravengiersburger Hof zu Treis.
Durch Anklicken der rot unterlegten Kapitel gelangen Sie zu Leseproben.
Inhalt
Die Subskribenten 4
Inhalt 5
Einleitung 7
Allgemeines 9
Danksagung 10
Das Kopiar 11
Die Chronisten 14
Erläuterungen zu den Engelporter Moselgütern 18
Genealogische Randbetrachtungen 48
Brachtendorf zu Valwig und Ellenz 50
Krebsen und Kirsten zu Fankel 51
Stielß (zu Brieden?) 51
Hausmann zu Fankel 52
Kammerfrauen der Frau v. Braunshorn zu Beilstein 52
Goyle v. Treis zu Valwig 53
Heinrich der Bohemer zu Moselkern 54
v. Pfaffendorf und v. Helfenstein 55
Geuwer, v. Lichtenberg und v. Stein 56
v. Polch und v. Mertloch 57
v. Caldenborn 58
v. Clingelbach zu Senheim 58
v. Metzenhausen gt. v. Senheim und v. Mielen gt. v. Dieblich 59
v. Metzenhausen 60
v. Monreal 64
v. Monreal und v. Brohl 65
v. Braunshorn 66
v. Winneburg-Beilstein 67
v. Winneburg-Beilstein und v. Braunsberg 68
v. Winneburg-Beilstein (B) 69
v. Reiffenberg 69
v. Ehrenberg 70
v. Pyrmont und v. Ehrenberg 71
v. Ulmen 72
»Dritter Theill des Engelportischen Archivÿ« 73
Inhaltsverzeichnis 74
Hauptteil (Kopiar) 86
Senheim 86
Rüberberg 92
Mesenich 96
Briedern 99
Poltersdorf 104
Beilstein 111
Ellenz 114
Fankel 117
Bruttig 157
Valwig 183
Ernst 204
Sehl 207
Cond 209
Treis 212
Karden 230
Moselkern 232
Müden 239
Koblenz 241
»Vierter Theill des Engelportischen Archivÿ« 247
Das Braunsberger Erbe 248
Der Ravengiersburger Hof zu Treis 270
Anhang 281
Namenverzeichnis 283
Ortsverzeichnis 295
Literaturverzeichnis 301
Die Reihe »Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport« 303
Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport
Band IX: Die Engelporter Moselgüter.
Erftstadt-Lechenich 2000; ISBN 3-927049-18-2; 304 S.; 25,00 €
Bezug zu Treis-Karden
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Güter auf dem Maifeld