Immer wieder stellt sich die Frage, welche der zahlreichen Gönner des ehemaligen
adeligen Norbertinerinnen-Klosters Maria Engelport sich dort haben beerdigen lassen.
Das Totenbuch zählt zwar zahlreiche Meßstiftungen auf, das bedeutet aber nicht,
dass diejenigen, für die das Anniversar bestimmt war, hier auch beerdigt worden
waren. Im Gegenteil, es gibt nur wenige ganz konkrete Hinweise auf Bestattungen
in Engelport.
Klöster waren von jeher als letzte Ruhestätte Adeliger und Geistlicher beliebt. Es
wurden sogar eigens Altäre erbaut, in deren Nähe die Verstorbenen beigesetzt wurden.
Durch Meßstiftungen wurde sichergestellt, dass ihrer an diesem Altar regelmäßig
gedacht wurde. Außerdem wurden auf diese Weise Arbeitsplätze geschaffen, da die
Einkünfte aus den Stiftungen den Unterhalt der für die entsprechenden Altäre eingestellten
Kapläne sicherten. Leider ist über die Gräber in Engelport nicht sehr viel überliefert
und Zeugnisse aus jener Zeit haben die wechselvolle Geschichte des Klosters nur selten
überlebt. Was nicht zuvor in Kriegen zerstört wurde, fiel ab 1794 der Französischen
Revolution und Grabräubern zum Opfer. Kees schreibt dazu: »Nun fielen alle Anlagen,
Gebäude und Stiftungen den Franzosen zu. Am 17. Dezember 1807 ließen sie durch den
Präfekten des Rhein- und Moseldepartements dem damaligen Bürgermeister von Treis
anzeigen, daß nach ihnen gemachten Nachrichten ein gewisser Antoine von März bis
November 1807 durch Bewohner benachbarter Orte Ausgrabungen und Nachforschungen
beim Kloster vorgenommen habe. ... Wie man später sehen konnte, spielte Habsucht
dabei eine große Rolle. So kam es, dass die hier zahlreich bestatteten Toten keine
Ruhe behielten. Die Grabplatten und Denkmale waren später zerschlagen, die Gräber
durchwühlt und die Gebeine umhergeworfen und zerstreut worden, weil man gehofft hatte,
hier Kostbarkeiten zu finden.«
Wie wir uns ein Begräbnis im Kloster Maria Engelport vorzustellen haben, ist nicht
überliefert, aber die Beisetzung des Markgrafen von Baden im Juni 1600 dürfte mit
einer großen Prozession verbunden und ein bedeutendes Ereignis für das Kloster gewesen
sein.
Inhalt
Vorwort 3
Die Gründerfamilie von Wildenberg 5
Die Verwandten von Braunshorn 8
Die Erben von Winneburg-Beilstein 12
Die Markgrafen von Baden 16
Lyse von Arenthal 20
Die Herren und Grafen zu Eltz 21
Gräber Engelporter Klosterfrauen 22
Abbildungsnachweise und Abkürzungen 27
Verzeichnis lieferbarer Titel 28
Zur Geschichte von Kloster Maria Engelport
Grablege adeliger Familien
Erftstadt-Lechenich 1997; ISBN 3-927049-16-6; 28 S.; 1,80 €
Weitere Begebenheiten
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Alt-Engelporter Überbleibsel