Gemäß Ordensstatuten durften Prämonstratenser an etlichen Tagen kein Fleisch essen.
Daher gehörte Fisch zum regelmäßigen Speiseplan der Engelporter Chorfrauen. In
Kriegszeiten gelang es mitunter an höchster Stelle, nämlich beim Papst, Ausnahmeregelungen
durchzusetzen.
Unerhört muß es den Engelportern vorgekommen sein, als sie vor gut 200 Jahren daran
gehindert werden sollten, die direkt vor ihrer Haustüre schwimmenden Lachse für den
Eigenbedarf zu fischen.
Nachdem der Treiser Schultheiß Schönberg 1789 von dem Grafen Metternich das Fischereirecht
ersteigert hatte, wollte er voll und ganz in dessen Genuß kommen. Daher hatte er
eigenmächtig ein Wehr errichtet, um dadurch »
das Steigen der Salmen so wohl als
anderen Fischen« zu verhindern. Dies ließ sich das Kloster aber keineswegs gefallen
und der Treiser Hofmann »
Anton Wahl hat ein großes Loch darin auffgerissen, und wir
haben damahls zu Engelport viele Salme gefangen, ungefehr 30.« Nachdem das Wehr wieder
repariert worden war, zerstörten es die Knechte des Klosters erneut.
Möglicherweise hängt die Klage gegen Anton Wahl aus demselben Jahr mit diesem Vorgang
zusammen. Er war nämlich von Heinrich Kalkhoven, einem anderen Engelporter Höfer,
beim Oberamt Zell verklagt worden, weil er im Lieger Bach gefischt habe. Hier konnte
der Prior aber mit einem dreiherrischen Schriftstück abhelfen, das er dem Beklagten
mitgab und »
hiedurch zu Zell seinem Kläger damahls das Maul gestopft«.
Heute erinnert bei Treis ein Denkmal an den Lachsfang im Flaumbachtal. Es trägt die
Inschrift:
»Zur Erinnerung an den Lachs/ Salm.
1945 wurde der letzte Lachs im Flaumbach gefangen.«
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