Der Legende nach richtete der Edelherr Emelricus v. Monreal, Erbvogt und Grundherr
zu Fankel, um 1220 zusammen mit dem benachbarten Adel eine Treibjagd aus. Plötzlich
sollen die Jagdhunde an einer Stelle zusammengelaufen sein und scheinbar ein Wild
verbellt haben. Die Treiber hörten jedoch nur ein befremdliches Glockengeläute und
entdeckten dann zwei Engel, von denen jeder eine brennende Kerze trug. Als der Jagdherr
hinzugekommen war, waren die Engel bereits weg, hatten aber ein kleines silbernes
Glöckchen zurückgelassen, das »ohne irgendeine äußere Berührung einen wundersamen
Schall und Klang bewirkte«. Durch dieses Zeichen fühlte sich Emelricus von Monreal
dazu berufen, hier ein Kloster errichten zu lassen.
Dazu schenkte er dem Hunsrück-Kloster Kumbd seinen Besitz am Flaumbach und in Fankel.
Da der Erscheinungsort – so die Legende – immer mehr Pilger anzog, wurde rasch ein
einfaches »Closter Zimmer und Oratorium oder Betshauß« erbaut und von Kumbd aus besiedelt.
Aus finanziellen und gesundheitlichen Gründen konnte der Stifter sein Werk aber nicht
mehr beenden, und die beiden Söhne Emelricus und Philipp unterstützten die Stiftung
nur ungenügend. Deshalb kehrten die ersten Bewohnerinnen schon bald wieder in ihr
Mutterhaus zurück.
Erst 1260 kaufte Philipp Il. v. Wildenberg von der Wildenburg in Treis den Besitz
und stiftete erneut ein Kloster, in das seine drei Töchter am 01.02.1262 zusammen
mit weiteren Klosterfrauen einzogen. Schon am 28.04. desselben Jahres wurde ihnen
ihr Besitz von Papst Urban IV. bestätigt. Fortan sicherten ihnen diverse Schenkungen
ein bescheidenes, aber erträgliches Auskommen. 1272 weihte der Trierer Erzbischof
Heinrich von Vinstingen dann die Kirche ein und nannte das Kloster in Anlehnung an
die Engelserscheinung »Porta Angelica«. Die Klosterfrauen wechselten bald zum
Prämonstratenserorden und am 02.10.1275 bestätigte der Erzbischof dem Kloster seinen
Besitz und unterstellte es dem Abt von Sayn.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Blick auf den Stammbaum des Erstgründers,
der einen nahen Verwandten namens Eustachius hatte. Möglich, daß beider Namen zur
Bildung der Gründungslegende inspiriert haben, denn der hl. Emmerich starb bei einem
Jagdunfall und dem hl. Eustachius war ein Hirsch mit Kreuz im Geweih erschienen.
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