Die Basis für den Engelporter Besitz in Valwig legte die Familie v. Caldenborn am 22. November 1289 mit einer Stiftung. Eine der ersten adeligen Chorfrauen im Flaumbachtal war nämlich Mechtildis v. Caldenborn. Beim Eintritt in ein Kloster war es üblich, daß die Jungfrau wie bei einer Hochzeit eine Mitgift – früher oft in Form von Liegenschaften – einbrachte. Damit war ihre Versorgung sichergestellt. Nach ihrem Tod fiel der Besitz dann dem Klostervermögen zu.

So übereignete auch Mechtilds Mutter Gertrud, die Witwe des Ritters Embricus v. Caldenborn, zusammen mit ihrem gleichnamigen Sohn dem Kloster Engelport alle ihre freieigenen, also abgabenfreien Güter, zu Valwig. Es handelte sich dabei um »Weingarten, Wiesen und Gewälts«. Sie waren als Präbende für ihre Tochter, aber auch »zum Sehlen Heyl und Wohlfahrt« des verstorbenen Gatten gedacht. Dies deutet darauf hin, daß mit diesem Geschenk zugleich ein Anniversar gestiftet wurde, wenngleich ein solches in dem Totenbuch des Klosters nicht erwähnt wird. Zur Bekräftigung der Stiftung siegelte neben Gertrud v. Caldenborn auch Graf Heinrich v. Virneburg.

Außer den genannten Mitgliedern des Stiftergeschlechtes hatten zwei weitere Namensträger Beziehungen zu Engelport. Am 1. September wird in dem Totenbuch an Nycolai de Kaldeburne erinnert, der eine Mark gestiftet hatte und am 4. Oktober der Donate Anna de Caldenborn gedacht, die 1599 verstorben war.

Welche Weinberge genau aus der Stiftung v. Caldenborn herrührten, ist aus einem Weinzinsregister von 1656 bekannt:

Nota daß auß diesen vor specificierten Hoff

Weingarten seint ... zehn fre’, dem

Closter zu der Engel Porten, von Embrico

Herr zu Callenborn geschenkt, undt seint diese

1mo der Weingart genandt der Schindt

2do der Zegh Weing. So haltet ungefehr 45 stuck felds

3tio der Weing. Im Krebßberg

4to der im Hurtelberg

5to der Weingart in der Dedele’




Der verdorbene Wald

Zu der Stiftung der Gertrud v. Caldenborn im Jahre 1289 hatte auch ein Wald gehört. Wahrscheinlich war es dieser Wald, der ziemlich genau 500 Jahre später, und zwar 1782, abgeholzt wurde, weil es ein verdorbener Wald war, »weillen darin lauter schwere Eichen waren«. Die insgesamt 23½ Klafter Holz, was 114,4 m3 entspricht, wurden für einen Reichstaler, 24 Albus pro Klafter, also insgesamt ca. 34 Reichstaler an den Klottener Schultheißen Johannes Schaden verkauft.

Selbstverständlich forderte auch damals die Administration ihren Tribut. Sowohl der Revierjäger Tippel aus Cochem, der den Bericht über die Abmessung des Holzes angefertigt hatte, als auch der Forstinspektor wollten bezahlt werden. Dies kostete vier rheinische Gulden.



Die Stiftung der Gertrud v. Caldenborn

Allermänniglich denen hesige schrifft vor kurtz oder langh zu vernehmen vorkommen wird, geben zu wissen Wir Gertrudt hinderlaßene Wittib Sehl. andenckens H. Embrichen Ritter von Caldenborn mit sampt unserm Sohn Embricone daß wir mit einmütigem Willen und verwilligen unßerer Erben uberschencket, vermacht und uberliebert haben zu Hand der Priorsch und Convents deß Gotteßhauß zue Engelpforten zum Sehlen Heyl und Wohlfahrt ermeltem unßerß Ehewirten Sehl andenckenß, wie gleichfalß zu deren von verlangschin zur Stifftungh vorbehaltener prębende fur unsere tochter Mechtild einer Closter Jongfrawen Jasellten alle unsere Güter zu valwe’ ahn der Moselen welche wir ieder Zeit fur unß fre’ und allen anspruchen entrageneß eigen thumb ingehabt und besessen haben, ahn weingarten, wiesen und gewälds, mit gleichmäßiger fre’heiten und rechtenß fuegh von Ermelten Jongfrawen hinfuhro zu ewigen Zeiten in Inhaben und zu besitzen wie wir dieselben biß herahn richtigh ingehabt und beseßen haben zu Urkund und gezeügnüß alsolcher ubergaben haben wir hesige schrifft daruber laßen verfertigen und nebigh unseren eigenen ingesiegel auch zu mehrer wirckschrifft und bekrafftigung daß ingesiegel deß Edlen Herren Graffen von Virneburgh herahn hencken laßen und obgten Conuent zugestellet so geschehen im iahr Xti 1289.

LS LS




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